Die Geschichte des BMW-Logos: Bayern im Mittelpunkt (2024)

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Im Rahmen der Präsentation des BMW Concept i4 hat BMW sein Logo für die Kommunikation aktualisiert. Für uns ist dies die Gelegenheit, auf die Geschichte des berühmten Markenzeichens zurückzukommen, um das herum diverse Legenden kursieren.

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Bevor wir tiefer in die Materie einsteigen, sollte man wissen, dass es vor BMW die Rapp Motorenwerke gab. Dieses 1913 gegründete Unternehmen war auf die Herstellung von Flugzeugmotoren spezialisiert. Mit an Bord war Franz-Josef Popp. Der mit der kaufmännischen und technischen Leitung der Rapp-Motorenwerke unzufriedene Popp übernahm schließlich im Juli 1917 selbst die Geschäftsführung der Firma, die gleichzeitig den neuen NamenBayrische Motorenwerke GmbHerhielt. Kurz: BMW.

Trotzdem gilt 1916 als offizielles Gründungsdatum von BMW. Wie das?1922 verließ Hauptaktionär Camillo Castiglioni das Unternehmen und nahm die Namensrechte an BMW mit. Er ging zu den Bayerischen Flugzeugwerken (BFW). Diese waren aus dem am 7. März 1916 registrierten "Bayerischen Flugzeugwerken" hervorgegangen, die sich wiederum aus dem Anfang des Jahres in Konkurs gegangenen Gustav-Otto-Flugzeugwerk von Gustav Otto, einem Sohn des Ottomotor-Erfinders Nikolaus Otto, entwickelt hatten.

Dieser 7. März 1916 gilt in der offiziellen Unternehmensgeschichtsschreibung als Gründungsdatum von BMW. Alles klar?

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Doch zurück zu Rapp: Als BMW also im Juli 1917 ins Register eingetragen wurde, hatte die Firma zunächst noch gar kein Unternehmenslogo. Auch die erste Werbeanzeige von BMW aus demselben Monat verzichtete auf ein Symbol oder Emblem. Sie bewarb aber neben den Flugzeugmotoren schon die künftig geplante Produktpalette: Motoren für Automobile und die Landwirtschaft sowie Motorboote.

Wenige Monate später verwendete BMW das Logo der Rapp Motorenwerke als Grundlage für ein eigenes Emblem. Wir finden die Idee des schwarzen Rings wieder sowie die Aufschrift BMW im oberen Teil.Das Bayerische im Namen BMW sollte sich auch in der Darstellung wiederfinden.

Die Viertelkreise im Inneren zeigen die Landesfarben des Freistaates Bayern: Weiß-Blau. Allerdings in umgekehrter Reihenfolge - zumindest, wenn man das BMW Logo wie in der Wappenkunde üblich von links oben im Uhrzeigersinn liest. Der Grund für dieses Blau-Weiß im BMW Logo: Das damalige Markenschutzgesetz verbot es, Staatswappen oder sonstige Hoheitszeichen für ein Warenzeichen oder Logo zu verwenden.

Der Konzern ändert sein Logo im Laufe der Zeit, es verliert seine goldenen Ringe, die weiß werden. 1997 wurde das Markenemblem dreidimensional, so findet man es noch heute an jedem Auto von BMW. Erst in diesem Jahr änderte der Hersteller die Optik.

Nun wird es flacher und sein schwarzer Ring ist durchsichtig. Testweise wurde es zwar am Concept i4 angebracht, aber BMW unterstreicht, dass dieses neue Logo nur Kommunikationszwecken dient. Also Werbespots, Broschüren, Briefpapier, Internetseiten.

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Parallel zur Produktion von Automobilen blieb BMW den Flugmotoren lange treu. So trieb etwa der BMW 801 im zweiten Weltkrieg die Focke-Wulf Fw 190 an. 1923 brachte BMW sein erstes Motorrad auf den Markt, die BMW R 32. Mit der Übernahme der Fahrzeugfabrik Eisenach bot sich 1928 die Möglichkeit, mit dem Modell Dixi an den erfolgreichen Kleinwagenbau der 1903 eingestellten Traditionsmarke Wartburg anzuknöpfen.

Im Jahr 1929 produzierte BMW in Eisenach mit dem 3/15 PS die ersten BMW-Autos als Lizenznachbauten des Austin Seven. Bald jedoch konnte man sich vom Lizenzbau lösen und brachte Anfang 1932 den neu konstruierten BMW 3/20 mit 800-ccm-Vierzylindermotor auf den Markt. 1933 folgte mit dem BMW 303 das erste Auto mit Sechszylinder.

Bis 1945 wurden BMW-Pkw keineswegs in München gebaut, sondern ausschließlich in Eisenach. Im ehemaligen, nun in der DDR liegenden Werk Eisenach wurde nach der Verstaatlichung bis 1951 noch unter BMW-Logo produziert, danach als Eisenacher Motorenwerk (EMW). Aus rechtlichen Gründen gab es nun ein abgeändertes Emblem mit den Farben rot-weiß statt blau-weiß. Damit griff man bei EMW die Farben Thüringens auf.

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Auch wenn sich das BMW-Logo stets weiterentwickelt hat, hat sich eine Legende über mehrere Jahrzehnte gehalten. Viele denken, dass das BMW-Markenzeichen den Propeller eines Flugzeugs darstellt.An diesem Mythos ist BMW aber selbst schuld. Eine Werbung aus dem Jahr 1929 zeigte ein Flugzeug mit dem BMW-Logo im sich drehenden Propeller. Zu Beginn der Weltwirtschaftskrise ging es darum, einen neuen Flugzeugmotor zu bewerben, den BMW in Lizenz von Pratt & Whitney baute.

Die Propeller-Deutung passte sehr gut ins Werbebild der jungen Firma, unterstrich sie doch die Wurzeln und die Kompetenz des Unternehmens im Flugzeugbau. Doch BMW unternahm lange nichts, um die Situation aufzuklären.

1942 dann adelte BMW selbst den Propeller zum Markenzeichen. In einer hauseigenen Publikation namens "Flugmotoren-Nachrichten" erschien ein Artikel, der die Version vom sich drehenden Propeller bildhaft ausschmückte. Illustriert war die Geschichte mit einem Foto (siehe oben), auf dem das BMW-Logo im sich drehenden Rotor abgebildet war.

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"Viele Leute glauben, beim BMW-Logo handle es sich um einen stilisierten Propeller. Aber die Wahrheit ist eine andere. BMW selbst hat sich lange keine Mühe gegeben, den Mythos geradezurücken", erklärt Fred Jakobs, Leiter des Archivs der BMW Group Classic. "Und wer weiter am Mythos BMW-Propeller festhalten möchte, liegt damit ja auch nicht ganz daneben", sagt der Experte.

Zwar sei die Variante mit dem Rotor im Logo genau genommen falsch. Über die ständige Wiederholung habe sich die Erklärung aber eingebürgert. Jakobs: "Die Interpretation ist seit 90 Jahren geläufig und hat dadurch auch ihre Berechtigung."

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